Hermine Karigl-Wagenhofer
1955 in Sonntagberg geboren.
Lebt und arbeitet in Wien.
Ausbildung
Studium der Geschichte an der Universität Wien sowie an der Akademie der Bildenden Künste bei Prof. Hessing und Hundertwasser
Lehramtsprüfung für Bildnerische Erziehung und Geschichte (Mag. phil.)
Lehrtätigkeit an der AHS
Preise | Projektförderungen
Kardinal-König-Preis für Bildgestaltung
Kunsterzieherpreis, Akademie der Bildenden Künste
Füger-Preis, Akademie der Bildenden Künste
Adolf-Peschek- Preis, St. Pölten
Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Auswahl:
Blau-Gelbe-Galerie, Wien; NÖ Dokumentationszentrum für moderne Kunst, St. Pölten; Schloss Ulmerfeld; Verein für Kunst und Kultur, Eichgraben; Blau-Gelbe-Viertels-Galerie , Weistrach; Schloss Grafenegg ; Halle an der Saale; Art-Room-Würth, Böheimkirchen; Galerie am Lieglweg, Neulengbach; Tsukuba Art Museum, Tokyo; City Art Museum, Kurashiki; Big Gallery, Dortmund; Galerie Infeld, Halbturn; Metropolitan Theater, Tokyo; Galerie Artemons Contemporary, Hellmonsödt ; Parlament, Wien; Stadtmuseum, St. Pölten, KUNST:WERK, St. Pölten.
Malerei, Objektbilder, Raumobjekte und Raumgestaltungen für Kirchen und museale Einrichtungen wie St. Michael/Wachau, Lanzendorf, Böheimkirchen; NÖ Landesmuseum für Frühgeschichte, Traismauer; Landhausgalerie-Ausstellungsbrücke, St. Pölten; Künstlerhaus, Wien; St. Peter an der Sperr, Wiener Neustadt; Galerie der Moderne, Stift Klosterneuburg; Kreuzkirche, Wien; Stift Lilienfeld; Schloss Hagenberg, Schlossgalerie Steyr.
Aktuell: Floß-Installation in der Basilika Sonntagberg, Raumgestaltung mit Constance Ferdiny Hoedemakers in der Hipp-Halle, Gmunden (2021)
Werke im Besitz öffentlicher und privater Sammlungen
Veröffentlichungen (Auswahl):
Hermine Karigl-Wagenhofer, Der Schalenmensch in: Katalog des Niederösterreichischen Landesmuseum, Neue Folge 313, Wien 1993
Hermine Karigl-Wagenhofer, Lebensläufe, Wien 2012
Saisonprogramm 2020/21 Theater an der Wien
Artist Statement
Gemäldeserie „Unbegreifliches – Gezeiten des Lebens“
Seit 2018 fokussiert sich Hermine Karigl-Wagenhofer auf ein Generalthema ihres Werkes – sie hat nichts Geringeres im Sinn als das Leben schlechthin beziehungsweise Lebensgefühle malerisch zu erfassen. Die Künstlerin zielt in ihrem Oeuvre auf Gesamtheit und will mit ihrer Malerei ein Weltgefühl einfangen, umfassen und erfahrbar machen. Es sind viele Gezeiten, Momente und Spuren, die zwischen Geburt und Tod anfallen. Dennoch ist es Karigl-Wagenhofer ein leichtes in ihren oft auch monumentalen Werken ein Quadrum als Basis zu nehmen um diese Momente aufzuzeigen, die ihren inneren Blick auf das Leben offenbaren. So gelingt es ihr perfekt in der Gemäldeserie „Unbegreifliches – Gezeiten des Lebens“.
Hermine Karigl-Wagenhofer dazu: „Es handelt sich um ein Bilderensemble von acht Gemälden in Eitemperatechnik, welche in unterschiedlichen Phasen seit 2018 entstanden sind. In ihrer Gesamtheit erzeugen sie im Wechselspiel von abstrakter Malerei und angedeuteten Sinnbildern, von Natur, Raum und Zeit Spannungsfelder des Existentiellen des Menschen wie auch Bildwelten, in welche archaische Formen einfließen und die Bezüge zu den Anfängen der Menschheitsgeschichte oder schier eine Annäherung an den Urgrund des Seins suggerieren. Nicht nur die vielfältigen Assoziationen mögen die Fantasie der Betrachter beflügeln. Die Gemälde bieten sich durch ihre abstrahierende Malweise mit den verwobenen malerischen und grafischen Akzenten gleichzeitig als offene Reflexionsflächen an.“
Man kann an prähistorische Landschaften, Vulkane, Meere, Eruptionen, Gezeiten, Welten der Imagination denken aber auch an Bewegungen, Dynamiken, Wellen, ein Fließen der Gedanken. Begegnungen steigen auf, manchmal kaum fassbar und tauchen wieder unter im Wirbel der Farben und Strukturen. In Hermine Karigl-Wagenhofers Werken gibt es immer mehr zu sehen als man auf den ersten Blick erfassen kann – Inszenierungen zwischen Sein und Schein.
„Malerei als Plattform von fundamentalen Inhalten“ nennt die Künstlerin ihre Intention und weiter: “Es entstehen Farbkompositionen, die sich durch gemalte Farbspuren, gekreuzte oder miteinander verschlungene rhythmische Pinselstriche, geritzte Linien zu einem breiten Spektrum von überlagerten Formlandschaften verdichten.“ Es handelt sich um Malerei auf Leinwand, Raum- und Bildinstallationen und Mischtechniken auf Papier.
Die inhaltliche und malerische Monumentalität dieser Werke steht auffallend im Gegensatz zu der zarten Physiognomie der Künstlerin, deren Gedankenwelt um den Kosmos des Lebens kreist und die damit immer wieder „Unbegreifliches“ für den Betrachter in ihrer Malerei umsetzt und erfahrbar macht.
Dr. Gabriela Nagler
„Erst recht lockt es zu andersartigen Wesen oder unbekannten Dingen, dorthin, wo wir nicht sind. Hier fließt und glänzt vielerlei Gestalt, mythisch gedacht, zieht das Wasser, das Irrlicht, zieht vor allem die schöne Weite in sich hinein, der Wald mit seiner grünen Tiefe, blickt uns unergründlich an … lauter großartige Lockungen, in unsere unruhigen Wünsche, in die Idolatrie des Unbekannten, auch in das überall noch Unentschiedene der Welt eingestreut.“
Ernst Bloch, Spuren.
Bildquellen
- Karigl-Wagenhofer_2: Sonja Dürnberger
- karigl_1_web-1200: Sonja Dürnberger
- karigl_2_web-1200: Sonja Dürnberger
- karigl_3_web-1200: Bettina Neubauer
- karigl_4_web-1200: Sonja Dürnberger
- karigl_5_web-1200: Sonja Dürnberger
- karigl_6_web-1200: Sonja Dürnberger
- karigl_7_web-1200: Sonja Dürnberger
- karigl_8_web-1200: Sonja Dürnberger