Ernest A. Kienzl
Ernest A. Kienzl
Urbanstraße 16, A-3100 St. Pölten, Österreich
E-Mail: ernest@kienzl.net
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1951 geboren in St.Pölten, lebt und arbeitet in St.Pölten NÖ und Freistadt OÖ.
Verheiratet mit Renate Kienzl, 2 Kinder (Johanna, Matthias †)
• Studium an der Universität Wien – Volkswirtschaftslehre -(Mag.rer.soc.oec.)
• Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien (Mkl. Tasquil, Bazon Brock, Cermak) – (Mag. art.)
• Lehrtätigkeit:
AHS – Priv. Gymnasium der Engl. Fräulein in St.Pölten (1979-2012)
Pädagogische Akademie der Diözese St.Pölten in Krems (1991-2005)
• Vereinigungen:
Obmann des St.Pöltner Künstlerbundes seit 2007
(Mitglied seit 1976, 2006 Geschäftsführender Obmann)
Mitglied der IG Bildende Kunst (seit 2005)
Seit 1995 Vizepräsident des Landesverbandes der NÖ. Kunstvereine
• Auszeichnungen:
Förderungspreis der Landeshauptstadt St.Pölten für Kunst und Wissenschaft, 2001
Adolf Peschek-Preis der Jury, 2016
Prandtauerpreis der Landeshauptstadt St.Pölten für Kunst und Wissenschaft, 2019
• Kurator zahlreicher Ausstellungen
(vor allem im NÖ Dokumentationszentrum für moderne Kunst, sowie im KUNST:WERK St. Pölten)
Ernest A. Kienzl
Über meine Arbeiten der letzten Jahre
Etwa seit dem Beginn dieses Jahrtausends wurde die Beschäftigung mit dem Verhältnis von Figur und Grund ein zentraler Bestandteil meiner künstlerischen Arbeit – ursprünglich bei den Zeichen, bzw. Mehrfeldzeichen, ab etwa 2013 mit den „Tangentialkurvenfiguren“ und seit 2017 mit den „Found abstracts“, bei denen ich mich vom geometrischen Ansatz der Figurfindung gelöst habe. Ausgangspunkt letzterer ist eine in der Natur, auch der gestalteten Natur, gefundene abstrakte „Zeichnung“.
Auf die „cracks“ – die Sprünge – bin ich ursprünglich durch eine Sichtschutzverglasung gestoßen, bei der die aufkaschierte, Sandstahlung imaginierende, Folie durch die Einwirkung von Hitze und Kälte aufgesprungen war und eine vor allem im Durchlicht interessante Zeichnung geschaffen hatte.
In der Folge sind es Sprünge im Asphalt, die mir immer wieder beim Radfahren aufgefallen sind, und schließlich, bei den sogenannten „Tarred cracks“, bilden „Zeichnungen“, die durch ebensolche Sprünge im Asphalt, die jedoch mit Bitumen ausgegossenen wurden, den Ausgangspunkt für das Finden der „Figur“ in meinen Arbeiten.
Bei den neuesten Arbeiten aus 2020, den „waves“, sind es Lichtspiegelungen auf Wasseroberflächen, die zu Bildmotiven wurden.
Die Spannung, die durch den Gegensatz der linearen Zeichnung, der Figur, und der Grundfläche entsteht, ist das, was mich primär interessiert. Sie und die unterschiedliche Wirkung, die durch verschiedene Farb- und Texturkombinationen entstehen, sind der eigentliche Gegenstand meiner künstlerischen Untersuchung.
Mich interessiert aber auch der Prozess, wie aus einer realen abstrakten Struktur – den Sprüngen in der Staße -, die ursprünglich durch die Natur geschaffen wurde, durch die Hand des Straßenarbeiters eine abstrakte gestische Zeichnung entsteht, die in der Folge durch meine Übertragung in ein Gemälde oder eine Zeichnung zu einem realistischen (Ab)Bild wird, das aber vom Rezipienten zunächst abstrakt gelesen und dann möglicherweise als Wiedergabe von etwas Realem interpretiert wird.
Die Künstler empfinden das,
was die Nichtkünstler
„Form“ nennen, als Inhalt.
Friedrich Nietsche
Bildquellen
- Kienzl_2-quadrat-web: Foto: Sonja Dürnberger
- Ernest_Kienzl_tarred_cracks_blau-gruen_2-2018-web: Foto: Sonja Dürnberger
- Ernest_Kienzl_tarred_cracks_gruen-blau_1-2018-web: Foto: Sonja Dürnberger
- FA_rot_2017_web: Foto: Sonja Dürnberger
- FA_blau_2017_web: Foto: Sonja Dürnberger